Zoologisches Stichwort

Giraffen

Die Giraffe (Giraffa camelopardalis) gehört mit dem Okapi (Okapia johnstoni) zur Familie Giraffen (Giraffidae) in der Ordnung Unpaarhufer (Artiodactyla). Weitere Arten gibt es in der Familie nicht. Man kennt zwar noch eine Reihe fossiler Formen, doch werden diese hier nicht berücksichtigt.

Beide Giraffenarten kommen in Afrika südlich der Sahara vor, wobei die Giraffe in der Savanne, das Okapi aber im Urwald lebt ("Waldgiraffe"). Schon auf den ersten Blick erkennt man, dass beide Arten jeweils verschiedene Lebensräume bewohnen müssen. Die Waldform hat einen kürzeren, die Steppenform dagegen einen längeren Hals. Auch bezüglich der Fellzeichnung (Schutzfärbung!) kann man die Anpassung an unterschiedliche Biotope erkennen.

Huftiere

Die Giraffe, mit der sich unser Beitrag befasst, hat acht Unterarten: Nubische Giraffe (Giraffa camelopardalis camelopardalis), Kordofangiraffe (G. c. antiquorum), Tschadgiraffe (G. c. peralta), Netzgiraffe (G. c. reticulata), Ugandagiraffe (G. c. rothschildi), Massaigiraffe (G. c. tippelskirchi), Angolagiraffe (G. c. angolensis), Kapgiraffe (G. c. giraffa). Diese geographischen Unterarten unterscheiden sich in erster Linie durch die Fellzeichnung. In Grenzgebieten ihrer Verbreitung vermischen sie sich untereinander. Die Giraffe ist durch ihren langen Hals und die langen Beine unverkennbar. Auf dem Kopf trägt sie in beiden Geschlechtern mit Haut überzogene Knochenzapfen ("Hörner"). Ausgewachsene Giraffen können eine Scheitelhöhe von über fünf Metern und ein Gewicht bis 750 kg erreichen.

Giraffen sind Vegetarier. Sie ernähren sich besonders von Blattern und Trieben der dornigen Akazien. An diese kommen sie mit dem langen Hals gut heran. Beim Trinken müssen sie die Vorderbeine weit spreizen, um mit vorgestrecktem Hals das Wasser zu erreichen. Giraffen sind Wiederkäuer, die das gefressene Pflanzenmaterial in den Ruhephasen noch einmal hervorwürgen und gründlich durchkauen, ehe es wieder verschluckt und verdaut wird. Sie leben meist in Trupps, in denen eine bestimmte Rangordnung besteht. Die Ranghöchste trägt den Kopf besonders hoch. Die Tragzeit beträgt rund 15 Monate. Das Junge wird mit offenen Augen geboren und folgt bald nach dem Abtrocknen der Mutter. Diese saugt es zehn Monate lang. Mit drei Jahren ist das Junge geschlechtsreif. Die Lebenserwartung beträgt 20 bis 30 Jahre.