Im Herbst und im Frühling ziehen sie um

Der Lemming lebt in seinem Bau. Im Sommerhalbjahr in feuchtem Gelände, sowohl im "Fjell" (dem vegetationsarmen Bergland) als auch im Krüppelbirkenwald oder in der Nachbarschaft von Mooren.

Lemminge
Nagetiere

Moose und Gräser halten sich in dieser Umgebung auch noch im dürrsten Sommer. Davon lebt der Lemming. Der Bau ist nicht tief, gerade so in der obersten Erdschicht. Wenn der Herbst sich dann einregnet, wird's der Wühlmaus zu feucht, nasse Röhren sind kein Winterlager. Sie wandert aus ins Trockene. Der Lemmingbau im Winter liegt, grasgepolstert, meist in der untersten Schneeschicht, also auf der Erde, "hängt" gelegentlich sogar in den untersten Zweigen von Sträuchern. Dick zugeschneit.

Dieses Vagabundieren der Lemminge, vom Sommer- ins Winterlager (ab etwa Mitte September) und nach der Schneeschmelze wieder zurück, wird kaum beachtet, kaum gesehen. Es geschieht in der Dämmerung. Es braucht seine Zeit: Der Frühjahrsumzug dauert eine bis zwei Wochen, die Emigration im Herbst doppelt so lang. Und dies alles geht nicht in Massen, nicht einmal in größeren Mengen vor sich.