Spielzeug

Meerschweinchen gehören zu den unkompliziertesten Haustieren: lieb, artig, leise. Manch einer hält sie deshalb für stumpfsinnig. Aber das sind sie sicher nicht.

Nagetiere

Die Inkas in Peru hatten besondere Gründe, Meerschweinchen zu züchten: Sie aßen sie gerne.
 
Bei uns züchtet man sie der Medizin zuliebe, als Versuchstierchen. Außerdem als Spielzeug. Und es fragt sich zuweilen, was einem Meerschwein besser bekommt: am Ende eines fröhlichen Lebens verspeist zu werden oder bis zum Ende seiner Tage als verhätschelter, teils gequälter und meist falsch behandelter Spielkamerad zu vegetieren: tagsüber schleifen es die Kinder durchs Zimmer, mittags gibt man ihm die Reste vom Familienmahl, und nachts sperrt man es in einen alten Vogelkäfig.

Dabei ist es die einfachste Sache der Welt, mit Meerschweinchen so zusammenzuleben, dass es für beide Seiten erfreulich ist. Die Tiere sind ungemein anspruchslos, und man kann sie - einfacher als fast jedes andere Säugetier - in der kleinsten Dachwohnung halten.
 
Vorausgesetzt, diese Wohnung ist wenigstens so groß, dass sie einem Holzkasten von einem Meter Länge und einem halben Meter Breite Platz bietet. So viel braucht ein Meerschwein-Paar - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und ein Paar sollte es schon sein. Will man keinen Nachwuchs (der sich schnell und regelmäßig einzustellen pflegt), so nimmt man eben zwei Weibchen. Nur zwei Männchen sollte man nicht zusammensperren. Meerschweinchen sind friedfertig und durchaus nicht bissig - aber für die Männchen untereinander gilt das nicht.
 
Solch eine Kiste ist als Auslauf schon genug. Ein 30 Zentimeter hoher Rand genügt: Meerschweinchen klettern nicht, sie nagen sich auch keine Fluchtwege.