Ein fliegender Edelstein

Wie die metallisch schimmernden Farben der Kolibris zustande kommen - daran haben die Physiker lange herumgerätselt.

Heute weiß man, dass es sich um sogenannte "Schillerfarben" handelt, die durch sogenannte Interferenz entstehen, also durch Überlagerung von Lichtwellen. Sie kommen beispielsweise dann zustande, wenn weißes Licht auf eine hauchdünne, durchsichtige Schicht trifft. Ein Teil des Lichts wird von der Oberfläche der Schicht zurückgeworfen, ein anderer Teil von der Unterseite der Schicht. Die Lichtwellen werden auf diese Weise mit einem winzigen Zeitunterschied reflektiert. Diese Zeitdifferenz genügt, um manche Wellenlängen - die jeweils einer Farbe entsprechen - zu unterdrücken und andere zu verstärken. So tritt manche Farbe sehr kräftig hervor, andere Farben verschwinden.

Diesen Effekt kann man zum Beispiel dann feststellen, wenn sich Öl in einer mikroskopisch dünnen Schicht auf Wasser ausbreitet: Es schillert (je nach der Dicke der Schicht) in allen Regenbogenfarben. An den Federn der Kolibris wird dieser Effekt durch winzige elliptische Plättchen hervorgerufen, die aus mehreren Lagen von Melaninkörnern bestehen. Melanine sind dunkle Farbstoffe. Locker angeordnet, bilden sie eine schwammähnliche Struktur. Diese Körnchen werfen die Lichtstrahlen zurück - und die winzigen Zeitunterschiede, die durch die verschiedene Lage der Körnchen zustande kommen, lassen die faszinierenden Farben der Kolibris entstehen.

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