Waffen brauchen die friedliebenden Vögel nicht

Krauskopfpelikan
Krauskopfpelikan

Auf alle Fälle: Als Waffe wird der Hakenschnabel kaum verwendet, denn Pelikane haben keine Kämpfernatur; sie sind eher phlegmatisch, friedliebend und leicht zähmbar. In Zoos werden sie manchmal anhänglich wie Hündchen.

Unsere rumänischen Erlebnisse mit den Pelikanen, die hier geschildert sind, liegen etliche Jahre zurück. Kürzlich fuhren wir wieder ins Delta. An der einsamen Stelle, wo wir damals unsere Zelte aufgeschlagen hatten, fanden wir den Campingplatz "Pelicane", dafür aber keine Pelikane mehr. Auch die Fischer hatten inzwischen von den Segnungen der Neuzeit erfahren und donnerten mit Außenbordmotoren über den Murighiol-See. Lärm und Unruhe haben die Pelikane vergrämt.

Allerdings war das Leben der Pelikane in dieser Gegend auch früher nicht ganz ruhig. Bis 1877 saßen die Türken hier, und man sagt, sie schätzten das zarte Fleisch der jungen Vögel. Zum anderen schlugen die Fischer bis in die neueste Zeit die Pelikangelege kaputt, wo sie sie nur fanden, um lästige Konkurrenten gar nicht erst heranwachsen zu lassen.

Vögel

Sie haben sich in die Wildnis zurückgezogen

Brillenpelikan
Brillenpelikan

Jetzt sind die Pelikane überall im Donaudelta streng geschützt. Auch heute noch leben sie hier, nur haben sie sich tiefer in die grüne Wildnis zurückgezogen. Wir sahen sie fliegen: in tiefen, langen Reihen über den Sfintul-Gheorghe-Arm oder hoch am dunstigen Himmel in schöner Keilformation. Den Hals weit auf den Rücken zurückgebogen, sehen sie mit ihren Riesenschwingen und kurzen Rümpfen aus wie kleine Jumbo-Jets.