Die liebe Eitelkeit

Was das attraktive Radschlagen anbelangt, so tut Odysseus das gern und oft.

Pfau

Gegebenenfalls auch zur Erbauung der Hühner. Penelope freilich, der er bei dieser Gelegenheit mit Vorliebe seine Rückseite zuwendet, nimmt von der exhibitionistischen Schau kaum Kenntnis. Wenigstens tut sie so. Einig sind sich beide in ihrer Neugier. Wo etwas geschieht, wollen sie dabeisein. Und: Wo sie vor einer spiegelnden Fensterscheibe sitzen können, schauen sie dankbar hinein und erfreuen sich an dem Ebenbild, das ihnen daraus entgegenschaut. Eitel wie ein Pfau - nun ja, ganz so unzutreffend scheint das nicht zu sein.

Pfauenauge

Wenn sonst Pfauen, wie es heißt, in sogenannter "Keinehe" leben: Odysseus und Penelope weichen von der Regel ab. Sie führen ein durchaus aufeinander abgestimmtes Eheleben. Das hat seinen Grund darin, dass Odysseus nicht, wie es üblich ist, einen Harem hat, sondern nur eine einzige Henne. So entsteht bei diesen recht sozialen Vögeln der Eindruck, als lebten sie in echter Einehe. In Wirklichkeit hat Odysseus nur das Pech, einen Harem zu haben, der lediglich aus einer Genossin besteht.

Natürlich legt Penelope auch Eier - drei bis fünf - und bebrütet sie emsig, vier Wochen lang. Sie legt ihre Eier hoch ab: oben auf dem Heuboden. Einmal täglich verläßt sie das Gelege, gesellt sich, laut trompetend, zu Odysseus und nimmt ihre tägliche Mahlzeit ein. Die Aufzucht kleiner Pfauen ist ein Thema für sich ...

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