Mit den Kindern wächst der Appetit

Es dauert lange, bis der Schlund mit diesem Kleinzeug gefüllt ist. Erst nach einer Stunde fliegt der Storch zum Nest zurück. Dort richtet er seinen Schnabel abwärts zum Nestboden und würgt.

In einem großen Klumpen rutscht die Nahrung durch den Hals auf den Nestrand neben die Jungstörche. Gierig hacken diese auf den Klumpen ein und fressen sich satt. Als sie fertig sind, liegt ein Teil der Nahrung noch auf dem Nestboden. Der Altstorch sucht die Reste sorgsam zusammen: die frisst er selbst.

Jetzt fliegt die Störchin ab; das Männchen übernimmt die Wache im Nest. Bis die Jungstörche vier Wochen alt sind, bleibt immer einer der Altvögel bei ihnen. Der andere Elternteil holt indessen Futter für die Kinder, deren Appetit immer größer wird, je mehr sie heranwachsen.

Vögel

Wenn sich die Eltern im Nest bei der Wache ablösen, begrüßen sie sich zuweilen mit lautem Klappern. Auch die Jungstörche versuchen es. Im übrigen lassen sie jaulende Rufe hören.

Mit drei Wochen sind die Storchenkinder so groß wie eine Gans. Schon beginnen ihre Federn zu wachsen. Für kurze Zeit vermögen sie jetzt auch auf den Fersen zu hocken. Doch immer noch halten die Eltern bei ihnen Wache.

Manchmal kommt es vor, dass ein Hubschrauber bedrohlich nahe vorüberbrummt oder ein Düsenjäger übers Dorf heult. Misstrauisch und wachsam äugt dann der Altstorch zum Himmel, während die Jungstörche sich in die Nestmulde plumpsen lassen und sich dort eng aneinandergeschmiegt niederducken.