Wie klug ist Flipper?
Sind Delphine intelligent? Besitzen sie Verstand und Gemüt? Haben sie womöglich eine ausgeprägte Sprache - eine Sprache, deren Wörterbuch man nur zu finden braucht, um selbst delphinisch reden zu können? In der Antike glaubte man das. Und auch heute noch neigen selbst ernsthafte Wissenschaftler dazu, diesen Tieren Menschliches anzudichten.
Der Delphin ist seit uralter Zeit Attribut der Götter und glückbringender Begleiter der seefahrenden Völker. Besonders bei den Griechen wurden ihm hohe Ehren zuteil. Ihnen galt der Delphin als das heilige Tier aller Gottheiten des Meeres, besonders des Apollon Delphinos, des Poseidon und des Dionysos Pelagios. Im Falle der beiden letzten Götter wird die Beziehung durch Sagen begründet. Bei Poseidon war das so: Als er Amphitrite heiraten wollte, floh diese zu Atlas, um ihre Jungfräulichkeit zu bewahren. Poseidon ließ sie suchen, auch von einem Delphin. Dieser fand sie, und so machte ihn Poseidon zu seinem Lieblingstier.
Anders ist die Beziehung des Dionysos zu den Delphinen. Er war als Jüngling von tyrrhenischen Seeräubern entführt worden. Zur Strafe verwandelte er diese in Delphine.
Schon die Phönizier ordneten den Delphin auch der Göttin der Liebe zu. Als Bauchfisch (wie er in türkischen Dialekten noch heute heißt) verkörperte er das weibliche Prinzip, während der Junge, der auf ihm ritt, das männliche Prinzip vertrat. Bei den Griechen war der Delphin Aphrodite heilig, der aus dem Meer geborenen Göttin der Liebe.
