Zoologisches Stichwort

Laubfrösche sind mit Kröten näher verwandt als mit den echten Fröschen. Sie gehören zur Unterordnung Procoela in der Ordnung der Froschlurche (Anura oder Salientia). Die Familie der Laubfrösche (Hylidae) ist mit mehreren hundert Arten in allen Erdteilen verbreitet. Aber nur eine einzige Art ist aus den wärmeren Gebieten bis zu uns vorgedrungen: der Europäische Laubfrosch, Hyla arborea. Im Norden reicht sein Verbreitungsgebiet bis Dänemark und Südschweden, in England kommt er nicht mehr vor.

Der bis vier Zentimeter lange Laubfrosch zeigt meist eine lackgrüne Oberseite. Aber die Tiere können ihre Farbe ändern, so daß das gleiche Individuum auch grau, braun, schwärzlich, einfarbig oder gesprenkelt aussehen kann. Ganz selten sind blaue Laubfrösche, bei denen ein Mangel an gelben Farbstoffen vorliegt.

Im Gegensatz zu allen anderen Froschlurchen tragen die Beine der Laubfrösche an den Zehenspitzen Saugnäpfe. Mit ihrer Hilfe können sie sich gut festhalten, auch an glatten Blättern und sogar an Glasscheiben. Meist sitzen sie im Gebüsch oder in Bäumen in der Nähe von Gewässern, in denen die Weibchen von Ende April bis in den Juni hinein ihren gelbbraunen Laich in kleinen Klumpen absetzen.

Laubfroschmännchen sind die lautesten heimischen Froschlurche. Das kommt daher, daß die als Resonanzboden dienende Schallblase vorn an der Kehle so stark aufgeblasen werden kann, daß ihr Umfang dem des ganzen Frosches entspricht.

Die Kaulquappen sind an ihrem hohen, durchsichtigen Flossensaum von den Larven der anderen Lurche zu unterscheiden. Ihre Umwandlung zu Laubfröschen erfolgt im Juli oder August. Erst nach zwei Jahren werden die Tiere geschlechtsreif.

Im westlichen Mittelmeergebiet lebt noch ein Verwandter, der Mittelmeerlaubfrosch. Ihm fehlt das schwarze Seitenband unserer mitteleuropäischen Vertreter. Auch sein Ruf ist anders. In der Lebensweise ähneln sich die beiden Vettern aber. Einige Kenner halten den Mittelmeerlaubfrosch nur für eine Unterart von Hyla arborea, andere sehen in ihm eine eigene Art: Hyla meridionalis.

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