Quallengift stört die Herztätigkeit

Überflüssig zu sagen, dass an diesem Tag niemand mehr ins Wasser ging. Anderntags waren die schwimmenden Blasen fort, zumeist an den Strand gespült und eingetrocknet. Wer sie in diesem Zustand anfasste, dürfte sich auch noch erhebliche Schmerzen zugezogen haben.

Qualle
Qualle

Was ist nun der biologische Hintergrund dieses unangenehmen Erlebnisses? Es kann einem so oder ähnlich auch an den südwestlichen europäischen und afrikanischen Atlantikküsten sowie im Mittelmeer, im Indischen und Stillen Ozean begegnen. Auf der Hochsee leben in Scharen Quallen dieser Art Physalia physalis, die nach ihrer Form und Gestalt "Seeblase" oder "Portugiesische Galeere", auf Englisch "Portuguese man-of-war" oder "Blue bottle" heißen. Ihren Namen als "Kriegsschiff" oder "Galeere" haben sie, weil sie mit ihrer Schwimmblase, die übers Wasser ragt, und dem aufgestellten Kamm wie ein Boot vor dem Winde segeln. Durch Stürme werden diese Quallen bis an die Küsten verdriftet, wo sie meist stranden und zugrunde gehen. Vorher stellen sie für Badende eine Gefahr dar. Ihre langen Fangfäden sind mit Giftkapseln für den Beutefang bestückt, und dieses Gift erzeugt beim Menschen je nach Giftmenge und Ausdehnung der Berührungsflächen sehr starke, ja unerträglich brennende Schmerzen, die sogar zur Ohnmacht führen können. Daneben wirkt das Quallengift stark schwellend und blasenbildend, es beeinflusst störend die Herztätigkeit und den Kreislauf; es erzeugt auch Fieber.