Nur im eigenen Duft fühlen sie sich wohl

Auch eine andere Art von Kampf habe ich beobachtet.

Flusspferd-Kampf

Da liegen sich die Bullen stundenlang ruhig gegenüber, bis der eine mit dem Drohgähnen beginnt. Er reißt das Maul auf, lässt sich auf seinen Gegner fallen und schnappt nach dessen Kopf. Zunächst verläuft der Kampf unter Wasser, nur die Augen und Teile des Oberkiefers tauchen hin und wieder aus dem brodelnden Fluss auf. Dann stellen sich die Bullen auf die Beine und schieben sich hin und her. jeder ist bemüht, den anderen zwischen die harten Kiefer zu bekommen. Doch beide entgehen gewandt diesen Versuchen, und so probieren sie, sich mit den Mäulern gegenseitig wegzuschieben. Die volle Kraft dieser Kolosse liegt jetzt auf den halb geschlossenen Lippen. An die 20 Minuten dauert der Kampf, dann gibt sich einer geschlagen und gleitet ins Wasser zurück. Der Sieger reckt sich hoch, rülpst und gähnt noch einmal gewaltig, bevor auch er sich in die stinkende Brühe fallen läßt. Auffallend ist, dass die dicht dabeiliegenden Genossen sich nicht um den Kampf kümmern. Sogar wenn die Kämpfer sie anrempeln, bleiben sie völlig passiv.

Huftiere

Das Fäkalienschleudern spielt im Leben der Flußpferde eine wichtige Rolle. Sie scheinen sich nicht wohlzufühlen, wenn sie nicht von ihrem eigenen Geruch umgeben sind. So markieren sie auch ihren Wohnbezirk und das Äsungsgebiet, das oft viele Kilometer vom Wasser entfernt ist, mit dem verwirbelten Kot. In Gebieten mit großen Flußpferdpopulationen, wie am Kazinga-Kanal in Uganda oder am Rutshurufluß in Zaire, werden dadurch die Antilopen verdrängt, weil fast alle Büsche mit Flußpferdkot bespritzt sind.

Flußpferd
Obwohl das Flusspferd überwiegend amphibisch lebt und an Land ebenso unförmig wie unbeholfen aussieht, kann es sehr weit wandern und dabei auch respektable Bergkämme überwinden. So trifft man im Ngoro-Ngoro-Krater in Tansania eingewanderte Flusspferde, die über die steilen Hänge geklettert sind. Diese Wanderungen finden aber immer nur nachts statt.