Auf der Flucht

Huftiere

Warzenschweine sind wehrhafte Tiere. Ihre Hauer verheißen dem Gegner nichts Gutes. Doch meist ziehen sie die Flucht dem Kampf vor. Das hat sie vor der Ausrottung bewahrt.

Warzenschwein

In einer offenen, weiten Savanne, die mit ihren kleinen Baumgruppen und den verstreuten Gebüschen wie ein gepflegter Park aussieht, rutschen seltsame Tiere kniend am Boden entlang und brechen mit ihren Schweinerüsseln den Boden auf. Sie suchen nach Wurzeln, nach Zwiebeln und allerlei im Boden lebenden Tieren, die sie laut schmatzend verzehren. Mit ihren großen, bogenförmig aus dem Maul herauswachsenden Eckzähnen und den mächtigen Warzen an beiden Seiten des Gesichts sehen sie häßlich und gefährlich aus. Sie sind aber nur selten aggressiv, sondern suchen ihr Heil lieber in der Flucht.

Ihre dicke Schwarte ist nur mit schütteren Borsten bestanden, die sich im Nacken zu einer langen Mähne verdichten und bei manchen Exemplaren auch noch einen dichten Backenbart bilden. Jungtiere sind im allgemeinen dichter behaart, während alte Tiere bis auf die Mähne und die Schwanzquaste fast haarlos sein können.

Es sind Warzenschweine, eine afrikanische Wildschweinart, die über den ganzen Kontinent südlich der Sahara verbreitet war, im Südosten und im Süden aber ausgerottet oder wenigstens im Bestand sehr reduziert wurde.

Im Gelände erkennt man sie kaum, denn die Farbe ihrer Schwarte ist vom selben Ton wie der grauschwarze Untergrund ihres Lebensraumes. An anderen Plätzen besteht der Boden aus roter Lateriterde; auch dort ist der Farbton der Warzenschweine dem Untergrund exakt angepaßt. Manchen Zoologen macht das stutzig. Sollten sich innerhalb der Art der Warzenschweine bereits Unterarten gebildet haben, die durch farbliche Anpassung besser getarnt sind und damit größere Überlebenschancen haben als die anderen? Gedanken an Darwins Entwicklungslehre drängen sich auf, kühne Spekulationen ...