Die Wissenschaft untersucht die Revierkämpfe

Der See-Elefant hat nur wenige natürliche Feinde - praktisch keine außer dem Schwertwal (Orcinus orca) und dem Menschen. Nur ab und zu findet man junge Robben mit Bißwunden von Haifischen.

See-Elefanten
See-Elefanten - zwei Rivalen "bellen" sich an
Raubtiere

Die Tatsache, dass es kaum Feinde gibt, und die geruhsame Lebensweise der Tiere sind wohl schuld daran, dass See-Elefanten recht alt werden. Sie können also während ihres langen Lebens recht häufig Junge bekommen.

Neben den Untersuchungen über das erfreulich schnelle Anwachsen der See-Elefanten-Population beschäftigen sich die Wissenschaftler vor allem mit dem Verhalten der Tiere während der Paarungszeit - zwischen Dezember und Februar. Normalerweise führt jedes Männchen einen Harem mit zehn bis 30 Weibchen. In der Paarungszeit wird aus dem sonst friedlichen Tier ein aggressiver Bulle. Jedes andere Männchen, das seinem Revier nahekommt, wird - wenn es schwächer ist - sofort vertrieben.

Diese Kämpfe verlaufen oft blutig. Doch wurde bis jetzt noch nie bemerkt, dass einer der Gegner tot zurückblieb. Aber etwas anderes Erstaunliches hat man bei diesen Beobachtungen festgestellt: Offenbar sind See-Elefanten sehr wenig schmerzempfindlich. Männchen, die während der Paarungskämpfe schreckliche Wunden am Hals davontragen, spüren dennoch kaum Schmerz. Sogar die jungen See-Elefanten, die im Getümmel zerquetscht werden, schreien nicht.

Noch viele andere Fragen, die mit dem Verhalten der See-Elefanten zusammenhängen, sind ungeklärt. Sie zu klären, bringt sicherlich mehr Nutzen als das Öl, das man ehedem aus diesen Tieren gewonnen hat.