Mini-Drachen aus der Vorzeit

Jahrtausende lebten sie ungestört - die Landleguane und die Meerechsen auf den Galapagos-Inseln vor der Küste Ecuadors. Harmlose Geschöpfe, anzusehen wie kleine Märchendrachen.

Galapagos-Echse
Reptilien

Darwin besuchte sie, 1835, und schrieb: "Eine Zeitlang konnten wir keinen Fleck finden, der von ihren Löchern frei war, um ein einziges Zelt aufzustellen." Dann entdeckte man, wie gut Mini-Drachen schmecken, und jagte sie bis  fast zur Ausrottung. Wie leben sie heute - und wie werden sie morgen leben?

Es gibt einen Flugplatz auf den Galapagos-Inseln. Sonst ist fast alles unberührt dort. Natur, Lavagestein. "Man nehme fünfundzwanzig Aschenhaufen", so schilderte Herman Melville, der Autor von "Kim" und "Moby Dick", den Archipel, fünfundzwanzig Aschenhaufen, die man hier und da auf einem freien Platz draußen vor der Stadt abgeladen hat, man stelle sie sich zu Bergen vergrößert vor und denke sich, die leere Baustelle sei das Meer; und man hat die richtige Vorstellung von den verwunschenen Inseln; sie sehen etwa so aus wie die Erde nach einem Weltbrand. Es ist fraglich, ob irgendein Ort auf der Erde an Unwirtlichkeit mit diesen Inseln wetteifern kann."

Das klingt beeindruckend, trifft aber nur für einen Teil der Inseln zu. Einige nämlich sind üppig bewachsen: mit Farnen, Kakteenbäumen, Flechten und - wie die Höhenzüge von Isabela - auch mit subtropischem Urwald.

Wie viele Inseln sind es? Ein Dutzend, über die sich zu reden lohnt, und alle vulkanischen Ursprungs. Daneben noch einige Krater und Schlote, die bizarr aus dem Meer ragen. Isabela, Fernandina, Santa Cruz, San Salvador, San Cristobal, Floreana - wohlklingende Namen. Alle werden von Ecuador aus verwaltet und stehen unter striktem Naturschutz. Denn auf diesem Archipel findet man eine erstaunliche Ansammlung von Tieren, die man nur noch hier beobachten kann.