Blumentiere

Sie bauen Riffe aus Kalk und liefern Schmuck; sie bilden Kolonien und leben in Gemeinschaft mit Algen.

Koralle
Hornige Skelette, wie sie bei Achtstrahligen Korallen üblich sind, findet man bei der violetten Gorgonie aus dem Mittelmeer (Paramurices chamaeleon) ebenso wie bei der tropischen Schwarzen Koralle, deren Skelett zu Schmuckgegenständen verarbeitet wird. Sie gehört zu den Dörnchenkorallen (Antipatharia). Beide Korallenkolonien findet man in verhältnismäßig großen Wassertiefen.
Koralle

Korallen - das sind eigentümlich geformte, blutrote Kalkstückchen, die sich die Damen als Kette um den Hals hängen.

Korallen - das sind scharfkantige Riffe, an denen in der großen Zeit der Segelschiffe die Windjammer zu zerschellen pflegten, um mit Mann und Maus unterzugehen.

Korallen - so sagt der Zoologe - sind noch weit mehr: Nämlich rund 6500 Arten von Hohltieren mit einer poetischen Bezeichnung: Ihre blütenartige Form hat ihnen den Namen "Blumentiere" eingebracht. Es sind niedere Tiere mit sehr einfacher Organisation. Aber wie keine andere Tiergruppe haben gerade die Korallen das Erscheinungsbild der Erde geprägt. Das kommt von der Eigenschaft vieler Korallenarten, ein massives Skelett aus Kalk abzuscheiden. Solcher Korallenkalk bildet noch heute an den Küsten der Kontinente breite Riffe und Inseln. Aber er findet sich auch in den Gebirgen aus der Frühzeit der Erdgeschichte.

Schon vor mehr als 400 Millionen Jahren gab es Riffe, die von Korallentieren stammten. Als vor 135 bis 225 Millionen Jahren die Kalkalpen und die Dolomiten entstanden, die Juraketten der Alpen, die Fränkische und die Schwäbische Alb - da waren wieder die Korallen beteiligt. Denn auch diese Bergzüge waren einst Riffe, an deren Bau Korallentiere mitgewirkt hatten.

Die Größe der Korallen variiert zwischen ein paar Millimetern und anderthalb Meter. Die größeren (zu denen beispielsweise auch die Seerosen gehören) sind meist Einzeltiere, die kleineren leben in der Regel als Tierstöcke zusammen. Gerade die kleinen, ungezählt in Kolonien vereinten Tierchen produzieren die zentnerschweren Kalkblöcke, aus denen sich die Riffe aufbauen. Oder auch die verzweigten Kalkskelette, aus denen Schmuck hergestellt wird.

Korallen sind Polypen - also festsitzende Tiere, die durch Knospung große Kolonien bilden können.

Gegenüber dem skelettbildenden Fuß liegt der Schlund, durch den die Nahrung aufgenommen wird und Verdauungsreste ausgestoßen werden. Er ist oft von gefiederten Tentakeln umgeben, von Fangarmen, mit denen Beutetiere herbeigestrudelt und festgehalten werden.