Das Problem der Juweliere

Mikimoto nahm von einer Seeperlmuschel rechteckige Stückchen Manteloberhaut, wickelte damit sechs Millimeter dicke Perlmutterkügelchen ein und verschloss diese künstlichen Perlsäckchen mit einer Naht.

Perlmuschel
In eine geöffnete Muschel wird ein Perlenkeim eingelegt. Diesen Fremdkörper kapselt die Muschel Schicht um Schicht mit Perlmutter ein - einer Masse, die fast ausschließlich aus Kalk besteht. Der irisierende Glanz (und damit der Wert) von Perlmutter und Perle kommt von den vielen mikroskopisch dünnen Schichten, die das Licht verschieden brechen. Im Bild oben wird - Jahre später - die fertige Perle aus der Muschel gelöst. Organische Beimengungen färben Perlen. Sehr beliebt ist ein rosiger Schimmer, noch begehrter sind schwarze Perlen. Gelbliche hingegen gelten nicht viel.
Perlmuschel

Dann operierte er solche Säckchen den Seeperlmuscheln ins Bindegewebe und setzte die Muscheln wieder aus. Nach sechs bis sieben Jahren hatten sich um die Perlmutterkügelchen viele dünne Schichten von Perlsubstanz angelagert und Zuchtperlen ergeben. Die waren im Preis erheblich niedriger als Naturperlen, sahen äußerlich aber genauso aus.

Seitdem haben die Juweliere ein Problem: Zuchtperlen lassen sich nur mit aufwendigen technischen Untersuchungen - etwa mit Röntgenstrahlen - von Naturperlen unterscheiden.