Die zarte Gefahr

Viele der durchscheinenden, zarten Quallen gehören zu den giftigsten Meeresbewohnern. Auch gestrandet können sie dem, der sie anfasst, noch gefährlich werden.

Blaue Nesselqualle
Oben sehen Sie den Schirm der Blauen Nesselqualle (Cyanea lamarcki), die man an der Nordseeküste finden kann. Man nennt sie auch "Brandqualle" - woraus ersichtlich wird, dass auch sie giftig ist. Bei Helgoland kann man diese Quallen oft massenweise sehen. Wenn Sie umblättern, entdecken Sie, wie diese Blaue Nesselqualle von unten aussieht; Sie erkennen deutlich die Fangfäden.
Qualle

Kanarische Inseln, Gran Canaria. Der ausgedehnte Strand von Las Canteras am Rand von Las Palmas. Ausläufer der Atlantikstürme hatten mit böigem Wind und hohem Wellengang, mit Regenwolken und Schauern den Badebetrieb lahmgelegt. Nun hat sich von einem Tag zum andern das Bild wieder gewandelt. Bei strahlendem Sonnenschein zieht eine Gruppe junger Einheimischer ausgelassen den Strand entlang. Einer zieht sich aus, stürmt ins Wasser und schwimmt hinaus. Die anderen bleiben stehen und schauen ihm nach. Nach einer Weile ein gellender Schrei - der Schwimmer schlagt mit den Armen um sich. Die Freunde am Strand wollen zu Hilfe eilen. Sie werden von anderen zurückgehalten, die ihnen etwas zurufen und mit den Händen fuchtelnd aufs Wasser deuten. Jetzt sehen es alle: Bläulichviolett schimmernde Blasen treiben da draußen. "Portugiesische Galeeren", der Name geht von Mund zu Mund.

Vorsichtig die Nähe der schwimmenden Blasen meidend, kommen einige der jungen Leute dem Freund zu Hilfe.

Portugiesische Galeere
Portugiesische Galeere

Dieser erreicht, auf zwei Kameraden gestützt, den Strand. Er wirft sich in den Sand, wälzt sich jammernd hin und her. Die Freunde untersuchen seinen Körper, finden an vielen Stellen der Haut blassblaue Fäden mit knotigen Verdickungen. Sie ziehen diese Fäden weg. die umfangreiche Hautrötungen und Schwellungen hervorgerufen haben. Sofort haben nun die Helfer heftige Schmerzen an den Fingern. Sie setzen ihr Befreiungswerk mit Hilfsmitteln fort, mit Stöcken, Muschelschalen und Plastiktüten. Nach dem Entfernen der giftigen Fäden nehmen die Freunde den Verletzten in die Mitte, und so eilt die Gruppe zum nächsten Arzt.